Das Wort »Nami« ist japanisch und bedeutet »Welle«. Manchmal wünsche ich mir mein Workflow würde wie die Wellen des Meeres stetig ans Ufer rauschen. Leider ist das nicht immer so.

Manche Dinge brauchen einfach Zeit und dieser Armreif ist das beste Beispiel dafür. Beim Sortieren meiner Fotos stellte ich fest, dass ich bereits 2015 begonnen hatte daran zu arbeiten. Zwischenzeitlich nahm ich das Werkstück immer wieder in die Hand und fragte mich: »Ist das mein Stil? Ist das Design doch zu verspielt? Ist die Form ausgewogen?«. Ich glaube vielen Kreativen geht es so. Man möchte seine Ideen authentisch ins Außen bringen und verhakt sich dabei im Kopf. Für mich ist in den letzten Jahren immer klarer geworden, dass ich irgendwann einfach tun muss um in den Flow zu kommen.

Anfangs tastete ich mich Schritt für Schritt voran und wägte ab. Ich überlege, was gefällt mir noch nicht an Form und Ausführung. Dann kam der Moment in dem ich mutig eine Entscheidung treffen und die »Wenn und Abers« im Kopf beiseite schieben musste. Ich fand eine Möglichkeit die Voluten auf der Rückseite des Armreifs aufzukitten und noch exakter auszuarbeiten. Die Außenform erweiterte ich, sodass Diamanten unter der Mokume Gane-Struktur herausschauen und wie glitzernde Gischt wirken.

Tatsächlich benötigt es Übung, das Erdachte zu materialisieren. Im Zweifelsfall muss man einen andern Weg einschlagen als geplant doch manchmal fügt man dadurch seiner Arbeit einen neuen Aspekt hinzu.