GESCHICHTE DER MOKUME GANE – SCHMIEDEKUNST

Mokume Gane – Mokume (wörtlich „Holzaugen“) bedeutet „Holzmaserung“ und Kane „Metall“.

  • 16. Jahrhundert Japan

     

    Die Geburt der Technik

    Mokume Gane entstand im feudalen Japan. Die Technik wurde als Geheimnis von Meister zu Schüler weitergegeben. Ziel war es, Metalle so zu verbinden, dass sie aussehen wie Holzmaserungen.

  • 1651–1728

    Denbei Shoami – der Ursprung

    Der Schwertschmied Denbei Shoami aus Akita gilt als Erfinder der Technik.
    Er entwickelte Mokume Gane ursprünglich zur Verzierung kostbarer Samurai-Schwerter.

     

    1651–1728

  • Edo-Zeit (1603–1868)

     

    Kunst & Statussymbol

    Kupferlegierungen wie Shibuishi und Kuromido werden mit Silber verschweißt.
    So entstanden Tsuba (Stichblätter) – dekorative Elemente für Samurai-Schwerter, die auch gesellschaftliches Prestige ausdrücken.

  • 19. Jahrhundert

    Ausweitung auf Kunstobjekte

    Mokume Gane wurde nicht mehr nur für Waffen eingesetzt, sondern auch für Dosen, Vasen und Schalen.
    Handwerker nutzten die Technik für feinste Objekte des täglichen Lebens.

     

    19. Jahrhundert

  • 1970er Jahre

     

    Die Technik erreicht den Westen

    Das Ehepaar Gene Pijanowski & Hiroko Sato entdeckten Mokume Gane für sich in einer Ausstellung in Japan.
    In den USA entwickelten sie die Technik weiter – mit Edelmetallen statt Kupferlegierungen.

  • ab 1980er Jahre

    Einsatz in moderner Schmuckkunst

    Durch die Verwendung von Gold, Platin und Palladium wird Mokume Gane tragbar – langlebig, edel, hautverträglich.
    Die Muster bleiben einzigartig – keine Linie gleicht der anderen.

     

    ab 1980er Jahre

  • Heute

     

    Timbi Design

    In meinem Atelier verbinde ich Edelmetalle im Diffusionsverfahren – ganz ohne Lötmittel, Schicht für Schicht im Laborofen.
    Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Ruhe, Präzision und Geduld.
    Jede Maserung entsteht im Zusammenspiel von Feuer, Metall und Zeit – und lässt sich kein zweites Mal genau so erschaffen.
    Vielleicht ist es gerade das, was mich an Mokume Gane so fasziniert: Dass mit einer so alten Technik zeitgemäße Schmuckstücke entstehen, jedes mal anders – mit jeder Verbindung, mit jedem Ring.

»Arbeite immer von Herzen.
Liebe deinen Hammer, lass jeden Schlag das Metall sanft kneten…
lausche dem Metall und bringe es nicht zum Weinen.
Liebe das Metall und es wird dich lieben.«

Hirotoshi Ito

Wie entstehen Mokume Gane Ringe?

DIFFUSIONSSCHWEIßEN

Ausgangsmaterial für die Technik sind immer Stapel aus farblich kontrastierenden Blechen, die man auf verschiedene Arten verbindet. Entweder durch Verlöten der einzelnen Bleche oder durch das Verschweißens mit offener Flamme. Ich habe mich für die dritte Methode entschieden da Sie kontrollierten Bedingungen bietet und viele Materialkombinationen möglich sind. Hierbei verbinde ich Edelmetalle durch Diffusionsschweißen im Laborofen.


Was ist Diffussionsschweißen?

Zuerst werden die verschiedenen Lagen unterschiedlicher Legierungen geeinigt und entfettet, sodass sie sich später besser verbinden. Anschließend wird der Stapel zu verschweißender Bleche zwischen zwei Stahlplatten gepresst. Schrauben halten dieses Gebinde während des ganzen Brennvorgangs unter Druck. Um das Oxidieren der Metalle zu verhindern umwickele ich das Paket mit Stahlfolie und gebe Kohle hinzu. Infolgedessen bildet sich darin eine sauerstoffreduzierte Atmosphäre.  Mehrere Stunden verbringt der Block im im Ofen, wobei die Legierungen nur bis knapp unterhalb ihres Schmelzbereiches erhitzt werden. An den Kontaktflächen der Bleche bilden sich neue Kristallide. Sie diffundieren zu einer dünnen Schicht, einer neuen Legierung. Obwohl diese Verbindung am Anfang der Bearbeitung mit dem Hammer noch sehr fragil ist, stabilisiert sich durch abwechselndes Schmieden und Glühen.

Für Schmuckstücke, wie Trauringe aus Mokume Gane, bei denen die Maserung direkten Kontakt mit der Haut hat verwende ich ausschließlich Edelmetallegierungen.

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  • 925er Silber
  • 500er, 950er Palladium
  • 750er Weißgold
  • 750er Champagnerfarbenes Gold
  • 750er Roségold
  • 585er, 750er Rotgold
  • 750er, 900er, 916er Gelbgold
  • 750er Grüngold